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Foto: Marko Kovic

Alltagsräume werden zu Wissenschaftsbegegnungen

Wissens°raum, die Werkstatt für Neugierige 

Zielgruppe
Volksschule, Unterstufe, Lehrlinge, Oberstufe bzw. Berufsbildende Schule, Jugendliche außerhalb des klassischen Bildungspfads
Bundesland
Wien
Initiative von
Verein ScienceCenter-Netzwerk, eingereicht von Sarah Funk
Rolle
Verantwortungsträger:in einer Bildungseinrichtung: 
Profitierende
14000
Foto: Michael Kobler

Foto: Michael Kobler

Foto: Marko Kovic

Anlass.  Das Konzept Wissens°raum setzt darauf, Alltagsorte in Wohngegenden in Orte der Begegnung mit Wissenschaft zu verwandeln. Was 2013 in einem leerstehenden Geschäftslokal in Wien Hernals als erstes Pop-Up Science Center in Europa begann, ist heute etablierter Treffpunkt im Grätzel Wien Margareten für Menschen mit unterschiedlichem Alter, Vorwissen, Erstsprachen, Herkunft und Bildungshintergründen und damit ein international viel beachtetes Beispiel für niederschwellige Wissenschaftsvermittlung. 

Umsetzung. Im Wissens°raum wird nicht frontal erklärt und vermittelt, sondern gemeinsam experimentiert, getüftelt und fast nebenbei spielerisch gelernt. Kinder ab 8 Jahren, Jugendliche und Erwachsene können sich – ohne oder mit Vorkenntnissen – in ihrem eigenen Tempo in Themen und Experimente vertiefen. Ein interdisziplinäres und mehrsprachiges Vermittlungsteam begleitet die Besuchenden in ihrem individuellen Forschungs- und Lernprozess. 

Im Wissens°raum erwarten die Besucher:innen viele verschiedene Formate und Aktivitäten, die Wissenschaft zum „Angreifen“ bieten. Unsere Ausstellungsstationen (auch „Exhibits“) wurden beispielsweise von unseren Netzwerkpartner:innen entwickelt und uns zur Verfügung gestellt.  Zu seinem Start 2023 war der Wissens°raum das erste derartige Pop-Up Science Center in Europa. Seither war der Verein ScienceCenter-Netzwerk damit an 8 unterschiedlichen Standorten in Wien für jeweils einige Monate für alle kostenfrei zugänglich. Seit Herbst 2018 ist er dauerhaft in Wien Margareten in der Reinprechtsdorfer Straße 1c. 

Wir haben für den Wissens°raum ein Transfermodell erarbeitet. Wer sich also dafür interessiert, einen eigenen Wissens°raum in seiner/ihrer Region umzusetzen, kann sich sehr gerne bei uns melden und jede Menge hilfreiche Unterlagen und Unterstützung bekommen. Hier gehts zu mehr Informationen

Freude gemacht. Viele unserer Besucher:innen werden mit der Zeit zu Stammgästen, die sich immer selbstbewusster im Raum bewegen, diesen mitgestalten und mithelfen, neue Besucher:innen willkommen zu heißen. 

Von Beginn an hat die Sozialwissenschaftlerin Sonja Gruber den Wissens°raum begleitend beforscht. 2021 haben wir unseren ersten Wirkungsbericht veröffentlicht, der über 10 Jahre Wissens°raum umfasst. Ich freue mich darüber, dass wir von Anfang an Wert auf wirkungsorientiertes Handeln gelegt haben und mittlerweile sehr genau wissen, was funktioniert und was nicht. Ich finde es schön, wie sich der Wissens°raum als offener experimenteller Raum laufend verändert und weiterentwickelt, gemeinsam mit unseren Besucher:innen und unserem bunten Vermittlungsteam. 

Dankbar. Das ScienceCenter-Netzwerk hat mittlerweile 200 Partner:innen in ganz Österreich, die sich alle für die niederschwellige, dialogorientierte Vermittlung von Wissenschaft und Technik begeistern. In der Zusammenarbeit entstehen wirksame Inhalte und Formate, auf die wir im Wissens°raum zurückgreifen können. 

Auch die internationale Science Center Community, mit der wir bestens vernetzt sind, ist eine wichtige Inspirationsquelle für neue Inhalte und Methoden. Gleichzeitig gilt der Wissens°raum international als Vorzeigebeispiel für sozial inklusive Wissenschaftsvermittlung und inspirierte andere – z.B. einen Wissens°raum-Ableger in Paris. 

Das Projekt Wissens°raum wird gefördert durch die Stadt Wien Kultur, Wiener Wohnen und Wien Holding, die DIGI Werkstatt wird durch den Digitalisierungsfonds der Arbeiterkammer Wien ermöglicht. Die Angebote im Wissens°raum werden von vielen Organisationen und Communitypartner:innen genützt und gestützt.  Das wunderschöne Geschäftslokal in der Reinprechtsdorfer Straße können wir dank Wiener Wohnen im Rahmen eines Prekariumvertrags kostengünstig mieten. 

Wirkung. Lokale Wissens°räume bieten insbesondere für jene sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen einen niederschwelligen Zugang zu Bildung und Wissenschaft, die bestehende Bildungseinrichtungen und -angebote sonst nicht in Anspruch nehmen (können). „Niederschwelliger Zugang“ bedeutet hier, Alltagsorte in der unmittelbaren Wohnumgebung zur Verfügung zu stellen, in denen – ohne Anmeldung, Kurssystem oder Kosten – flexibel auf das jeweilige Vorwissen und die Interessen der Besucher:innen eingegangen wird. Darüber hinaus werden die Wissens°räume auch sehr gut von bildungsaffineren Gruppen angenommen. Dadurch sind sie Orte der Begegnung und des Dialogs unterschiedlicher sozialer Gruppen im Grätzel und tragen so zu Inklusion und sozialer Kohäsion bei. 

Aufwand: Zum Gelingen des Wissens°raum tragen viele verschiedene Personen bei. Im laufenden Projektjahr investiere ich als Projektleiterin im Schnitt 10 Wochenstunden in das Projekt. Weitere Rollen sind: Inhalte & Didaktik, Community & Kooperationen, Öffentlichkeitarbeit, Fundraising, Facility Management und natürlich – ganz wichtig – die Vermittlung vor Ort. 

Was ist entscheidend? An Standorten, an denen wir nur wenige Monate präsent waren, standen wir immer wieder vor der Herausforderung, für unsere Besucher:innen, alternative Angebote zu finden, die ihnen eine weitere Beschäftigung mit Wissenschaft und Technik ermöglichen, auch wenn wir mit dem Pop-Up Science Center wieder weitergezogen sind. Am aktuellen Standort in der Reinprechtsdorfer Straße beobachten wir, dass Kinder aus der Nachbarschaft mit dem Wissens°raum „groß werden“ und ihn zum Teil über lange Zeiträume regelmäßig nutzen. Wie wir Nachhaltigkeit und Vertiefung in Themen für unsere „mitwachsenden“ Besucher:innen sicherstellen können, ist unsere aktuelle Herausforderung, an der wir bereits intensiv arbeiten. 

Tipp: Sich mit Gleichgesinnten zusammenzutun, strategische Kooperationen eingehen und sich dann gemeinsam auf den Weg machen!

Ja, diese Idee setze ich auch um.

    Du willst diese Initiative in ähnlicher Form selbst umsetzen? Dann schreib uns bitte, was Du ungefähr vor hast bzw. ob wir dich mit den Initiator:innen des Projektes zusammenbringen sollen.
    Bitte melde dich dann unbedingt bei uns, wie es dir mit der Umsetzung gegangen ist. Danke!

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