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Aus alt wird neu

Der rote Kleiderkasten!

Zielgruppe
Volksschule, Unterstufe, Lehrlinge, Oberstufe bzw. Berufsbildende Schule, Jugendliche außerhalb des klassischen Bildungspfads
Bundesland
Oberösterreich
Initiative von
Petra Zauner-Schauer
Rolle
Lehrer:in
Profitierende
100

Anlass. Der verschwenderische Umgang mit unseren endenden Ressourcen bedarf ein Umdenken! Unreflektiertes Konsumverhalten betrifft uns ALLE. Die Wertschätzung gegenüber Dingen nimmt rapide ab, „etabliert“ diese zu Wegwerfprodukten und bedient immer mehr eine Wegwerfgesellschaft. Ein Schüler meinte: „Wieso soll ich gebrauchte Kleidung tragen, wenn ich mir neue Kleidung leisten kann?“ Einerseits ist unser Lebensstandard hoch, andererseits locken Billigläden und Fast Fashion permanent mit Angeboten. Wirtschaftlich können/sollen wir uns ständig neue Kleidung leisten, aber auf Kosten unserer Umwelt, denn die Textilindustrie ist der zweitgrößte Umweltverschmutzer. Und auf Kosten eines Werteverfalls aufgrund mangelnder Wertschätzung.

Umsetzung. Inhalte von Dokumentationen zum Thema Umweltauswirkungen von Textilproduktionen animierten die Schüler*innen meiner Textilgruppe vor drei Jahren einen Beitrag gegen den verschwenderischen Umgang von Textilien zu leisten. Ein Kleidertauschbasar wurde organisiert und die teilnehmenden Schüler*innen darauf aufmerksam gemacht, warum ein achtsamer Umgang mit Textilien von Bedeutung ist. Im darauffolgenden Schuljahr wurde das Projekt „Der rote Kleiderkasten“ entwickelt. Ein gebrauchter Kleiderschrank mit roter Farbe versehen steht seither im Mittelpunkt der Initiative. Einmal im Monat öffnet der rote Kasten die Türen und die gesamte Schulgemeinschaft hat die Möglichkeit Lieblingsteile zu finden. Für Kleidungsnachschub sorgt eine permanente Sammelaktion.

Dieses Schuljahr war „Der rote Kleiderkasten“ Ausgangspunkt für ein fächerübergreifendes Projekt zum Thema Nachhaltigkeit an unserer Schule. Die Schüler*innen setzten den roten Kleiderkasten in Szene und drehten einen Werbefilm und in einer Modenschau wurde Kleidung aus dem roten Kasten präsentiert.

Freude gemacht. Dass ein Junge beim ersten Tauschbasar nicht mitmachen wollte, aber als er coole Hallenschuhe in seiner Größe sah, griff er schnell zu und hatte große Freude damit. Dass sich das Projekt über drei Jahre stetig weiterentwickelt hat und die gesamte Schulgemeinschaft daran teilnimmt.

Dankbar. Dass die wichtigsten Inhalte dieser Initiative erlebt und gelebt werden: Schenken macht Spaß und glücklich! Altes loswerden und Neues erhalten! Neues bekommen, ohne Geld auszugeben! Wertvolle Ressourcen schonen! Kleidung transportiert Erinnerungen!

Wirkung. Viele aus der Schulgemeinschaft wie Schüler*innen, Lehrer*innen, Raumpfleger*innen und Eltern nehmen an der Initiative „Der rote Kleiderkasten” teil und sensibilisieren ihr Konsumverhalten.

Aufwand: Wenn das Projekt im Schulalltag implementiert ist, hält sich der Aufwand in Grenzen. Damit „Der rote Kleiderkasten“ nicht als „Gratis Shopping Area“ verkommt, müssen sich die Schüler*innen im Unterricht mit den Hintergründen des Projektes beschäftigen. Ein Plakat an der Pinnwand informiert über die Öffnungszeiten und ein monatlicher Elternbrief via Teams erinnert an die Sammelbox. „Der rote Kleiderkasten“ öffnet seine Türen einmal im Monat in der großen Pause. Zuständige Schüler*innen arrangieren in der Aula beim Kasten eine „Shoppingatmosphäre“. Die Kleidungsstücke werden auf Tischen, Sesseln und Stehleitern in der Schulaula präsentiert und laute Musik beschwingt beim Gustieren.

1. Wieviel Zeitaufwand war bzw. ist das zirka für mich? Durchschnittlich ca. 2 h im Monat.

2. Welche Ressourcen braucht es außerdem, und woher habe ich die bekommen? Der rote Kleiderkasten ist der visuelle Mittelpunkt des Projektes. Wir haben den Kasten über die Plattform Willhaben gefunden und aufgemöbelt. Informationen werden via Plakat und die Plattform Teams mitgeteilt. In einer permanent aufgestellten Box werden die Kleidungsstücke gesammelt.

3. Was ist der Knackpunkt bei dieser Idee? Woran könnte es scheitern? Ein Augenmerk darauf zu haben, dass die Inhalte und Hintergründe dieses Projektes nicht verloren gehen. Eine ständige Sensibilisierung ist wichtig.

4. Was/wer hat mir geholfen? Positive Rückmeldungen der Schulgemeinschaft.

Tipp: Jede/jeder kann einen Beitrag leisten!

Ja, diese Idee setze ich auch um.

    Du willst diese Initiative in ähnlicher Form selbst umsetzen? Dann schreib uns bitte, was Du ungefähr vor hast bzw. ob wir dich mit den Initiator:innen des Projektes zusammenbringen sollen.
    Bitte melde dich dann unbedingt bei uns, wie es dir mit der Umsetzung gegangen ist. Danke!

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