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Die BauBox

Wie Mädchen zum Handwerken motivieren?

Zielgruppe
Unterstufe
Bundesland
Wien
Initiative von
Theresa Valenta
Rolle
Lehrer:in
Profitierende
50

Das Wichtigste in Kürze


Anlass. Gerade für Mädchen und junge Frauen bieten öffentliche Schulen wenig Möglichkeiten, aus den stereotypen Rollenzuschreibungen auszubrechen und sich abseits davon auszuprobieren und zu entfalten. Ich habe die Schule an vielen Tagen verlassen, ohne auch nur ein Wort mit einzelnen Mädels aus meiner Klasse gewechselt zu haben. Sie sind untergegangen – weil unsere Aufmerksamkeit von anderen vereinnahmt wurde. Mit der BauBox wollten wir das ändern. Wir wollten einen Raum schaffen, in dem die Mädels neue Erfahrungen sammeln, sich auszuprobieren und dadurch gestärkt in eine selbstbestimmte Zukunft blicken können.

Umsetzung. Im Rahmen einer unverbindlichen Übung speziell für Mädchen lernen die Teilnehmerinnen technische Berufe sowie Materialien und Werkzeuge kennen. Unterschiedliche technische Werkstücke werden hergestellt und dabei können die Teilnehmerinnen neue Interessen und Talente entdecken und ihre Potentiale entfalten.

Die BauBox ist ein Makerspace für mutige Mädchen im Alter von 10 bis 16 Jahren, in dem jede Woche an zwei Standorten gemeinsam entwickelt, gebaut und gewerkelt wird.Der Schwerpunkt der BauBox, obwohl im Werkraum angesiedelt, liegt jedoch nicht unbedingt in der technischen Wissensvermittlung. Vielmehr versucht sie, die Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen Mädchen aus sich herausgehen, sich etwas zutrauen und sich selbst entwickeln können. Dafür werden auch außerschulische Institutionen besucht (Technisches Museum Wien, TechLAB, Grandgarage, …). Inspiration Visits bieten den Mädchen Einblicke in mögliche zukünftige Arbeitswelten. 

Für geballte BauBox-Ladung sorgt das Sommercamp, das 2023 bereits zum zweiten Mal stattfinden wird und auch für Mädchen aus anderen Schulen und Schultypen offen ist. Bisher haben wir im Rahmen der Unverbindlichen Übung mit 35 Mädchen gearbeitet. Im Sommercamp 2022 waren 15 Mädchen dabei. Noch mehr Mädels haben wir doch punktuelle Workshops und Kooperationen mit anderen Organisationen BauBox-Luft schnuppern lassen. Mehr zu unserem Konzept und Angebot findet ihr unter diebaubox.at

Freude gemacht. Die Zeit in und um die BauBox liefert viel Stoff für Spaß und gute Laune. Besonders, wenn sich einzelne Mädchen zum ersten Mal an ein Werkzeug herantrauen und dann überrascht sind, wie gut das Ergebnis geworden ist, geht uns das Herz auf. Von den Mädchen, die letztes Jahr bereits in der BauBox waren, die dieses Jahr vor dem Übertritt in eine weiterführende Schule stehen, hat sich ein Großteil (75%) für eine technische Fachschule entschieden.

Aufwand: Wir stecken wöchentlich rund 6 Stunden in das Projekt. Hier eingerechnet sind aber 3 Stunden aktiver BauBox-Zeit mit den Mädchen im Werkraum. Die gemeinsamen Abstimmungen zwischen den beiden Projektverantwortlichen braucht genauso Zeit wie die Bespielung der Kommunikationskanäle (Instagram und Website). Die BauBox lebt vor allem durch die Vernetzung mit anderen Organisationen/Projekten/Initiativen. Daher verbringen wir auch einiges an Zeit bei Netzwerktreffen, Stammtischen, o.ä. Nachdem wir keine Expertinnen sind, also auch keine Tischelerei-Ausbildung haben, geht auch einiges an Zeit fürs Tüfteln, Weiterbilden und Pläneschmieden drauf. Die BauBox findet neben unseren Vollzeitjobs statt und trägt sich finanziell nicht selbst.

Was ist entscheidend? Es ist uns ein großes Anliegen, den Zugang der Zielgruppe niederschwellig und einfach zu halten. Daher sind die BauBox-Angebote auch kostenlos. Die finanzielle Ausstattung des Projekts ist sicherlich einer der großen Knackpunkte. 

Wir haben sehr davon profitiert, die BauBox im Rahmen eines Social Startup-Inkubators entwickelt zu haben. Das Preisgeld davon erlaubt Vieles.

Tipp: Finde dir einen “Partner in Crime” und vernetze dich mit den vielen vielen anderen Projekten, die etwas Ähnliches machen!

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